Soziale Medien sind heutzutage für Unternehmen jeglicher Größe ein unverzichtbares Instrument, um mit Zielgruppen in Kontakt zu treten, die Markenbekanntheit zu steigern und Verkäufe zu generieren. Allerdings fällt es vielen Unternehmen immer noch schwer, soziale Medien effektiv zu nutzen, um den B2B-Umsatz anzukurbeln. Die Lösung hierfür ist Social Listening. Durch das Zuhören und Verfolgen von Gesprächen in den sozialen Medien können B2B-Unternehmen wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die zu höheren Verkaufschancen führen können.

Obwohl wir alle wissen, wie wichtig hervorragende Listening Skills und klare Kommunikation sind, kann es eine Herausforderung sein, gut zuzuhören – sowohl im Leben als auch in den sozialen Medien. Stellen Sie sich selbst die Frage: halten Sie sich für einen guten Listener?

Wenn Sie kein Profi auf diesem Gebiet sind, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen! Dieser Artikel vermittelt Ihnen die Grundlagen des Social Listening, erklärt, warum es wichtig ist, dem Publikum Ihrer Marke zuzuhören, und zeigt Ihnen, wie Sie herausfinden können, was Ihre KundInnen wirklich brauchen und wollen.

Was genau ist Social Listening?

Bevor wir ins Detail gehen, wollen wir zunächst einen Blick auf das Social Listening werfen. Social Listening, manchmal auch als Social Media Listening bezeichnet, umfasst die Überwachung von Social-Media-Kanälen, um zu verstehen, was Menschen über Ihre Marke, Branche oder KonkurrentInnen sagen. Es ist ein wesentlicher Bestandteil der Social-Media-Strategie, da es Unternehmen ermöglicht, schnell auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und den Branchentrends einen Schritt voraus zu sein.

Was ist der Unterschied zwischen Social Listening und Social Monitoring?

Social Listening bezieht sich auf das aktive Suchen und Analysieren von Online-Gesprächen und Feedback zu einer bestimmten Marke, einem Produkt oder einer Branche. Es verwendet Social-Media-Überwachungstools, um Erwähnungen relevanter Schlüsselwörter, Hashtags und Markennamen auf verschiedenen Social-Media-Plattformen zu verfolgen. Das Ziel ist es, Einblicke in Kundenpräferenzen, Stimmungen und Verhaltensweisen zu gewinnen und diese Informationen für Marketing- und Geschäftsstrategien zu nutzen. 

Social Monitoring hingegen konzentriert sich auf die Identifizierung und Bewältigung von Kundendienstproblemen oder Krisen in sozialen Medien. Hierbei werden Social-Media-Kanäle auf Marken- oder Produkterwähnungen überwacht, um auf negatives Feedback oder Beschwerden schnell zu reagieren. Das Ziel von Social Monitoring ist es, einen positiven Ruf der Marke aufrechtzuerhalten und die Kundenzufriedenheit zu verbessern.

Während sich Social Listening und Social Monitoring beide mit der Verfolgung von Online-Gesprächen im Zusammenhang mit einer Marke oder einem Produkt befassen, liegt der Fokus bei Social Listening auf der Sammlung von Erkenntnissen zur Verbesserung von Geschäftsstrategien. Im Gegensatz dazu geht es bei Social Monitoring um die Bewältigung von Kundendienstproblemen und Erhaltung eines positiven Markenimages.

Wie kann Social Listening B2B-Verkaufschancen erschließen?

Social Listening ist in Zeiten der weitverbreiteten Nutzung von sozialen Medien wichtiger denn je. Laut Hootsuite nutzen weltweit mehr als 4,4 Milliarden Menschen aktiv Social-Media-Plattformen und diese Zahl soll bis 2025 auf 4,8 Milliarden ansteigen.

Eine Umfrage von Sprout Social ergab, dass 86 % der VerbrauchInnen lieber über soziale Medien mit Marken in Kontakt treten und 57 % der VerbraucherInnen eher bei einer Marke kaufen, der sie in sozialen Medien folgen. Soziale Medien bieten einen riesigen Datenspeicher mit wertvollen Einblicken in das Verbraucherverhalten, Markttrends und den Ruf einer Marke.

Social Listening hilft Unternehmen, diese Daten zu nutzen, um die Bedürfnisse, Vorlieben und Gefühle ihrer KundInnen besser zu verstehen. Durch die Überwachung von Social-Media-Kanälen können Unternehmen in Echtzeit verfolgen, was Menschen über ihre Marke, Produkte und Dienstleistungen sagen. So können potenzielle Probleme oder Chancen nicht nur erkannt werden, sondern Unternehmen können zudem auf Kundenfeedback reagieren und sinnvoller mit ihrer Zielgruppe kommunizieren.

Insbesondere für Millennials und die Generation Z sind soziale Medien zu einer primären Informationsquelle geworden. Diese Gruppen recherchieren eher online nach Produkten und Dienstleistungen, bevor sie einen Kauf tätigen. Eine Umfrage von GlobalWebIndex ergab, dass 54 % der VerbraucherInnen soziale Medien zur Recherche nach Produkten nutzen und 71 % der VerbraucherInnen einen Kauf aufgrund von Empfehlungen in sozialen Medien tätigen. Unternehmen können durch Social Listening besser verstehen, wonach ihre Zielgruppe sucht, wie sie Kaufentscheidungen trifft und was sie dazu motiviert, sich mit einer Marke zu beschäftigen.

Eine Studie von Salesforce ergab, dass Unternehmen, die Social Listening nutzen, eine Steigerung der Kundenzufriedenheit um 25 % und eine Steigerung der Kundenbindung um 23 % verzeichneten. Der Markt für Social Listening und Analytics wird laut eines Berichts von Business Insider Intelligence bis 2025 voraussichtlich 10,6 Milliarden US-Dollar erreichen, was auf die wachsende Bedeutung von Social Listening für Unternehmen hinweist.

Was sind die Vorteile von Social Listening?

Von der Identifizierung potenzieller KundInnen über das Kennenlernen ihrer Bedürfnisse bis hin zur sinnvollen Interaktion kann Social Listening hilfreich für B2B-Unternehmen sein. Und so funktioniert’s:

• Identifizierung potenzieller KundInnen 

Mithilfe von Social Listening können Unternehmen potenzielle KundInnen identifizieren, die aktiv nach Produkten oder Dienstleistungen in ihrer Branche suchen. Durch die Überwachung relevanter Schlüsselwörter und Hashtags können B2B-Unternehmen in Echtzeit neue Leads entdecken und mit ihnen interagieren.

• Kundenbedürfnisse verstehen

Social Listening kann auch wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse, Wünsche und Schwachstellen ihrer KundInnen geben. Durch die Analyse der Gespräche in den sozialen Medien können B2B-Unternehmen häufige Herausforderungen identifizieren, mit denen KundInnen konfrontiert sind, und Angebote entsprechend anpassen.

Ganz gleich, ob Ihre KundInnen mitteilen, was sie an Ihrer Marke lieben, oder Verbesserungsvorschläge haben – nutzen Sie dieses wertvolle Feedback, um Ihr Angebot zu optimieren und Ihre KundInnen zufriedenzustellen.

• Mit Kunden in Kontakt treten

Durch Social Listening können B2B-Unternehmen wie Ihres eine persönlichere Beziehung zu KundInnen aufbauen. Indem Sie auf Kundenanfragen und Feedback reagieren, können Sie Vertrauen aufbauen und sich als Innovatoren in Ihrer Branche etablieren. Langfristige Beziehungen zu bestehenden KundInnen können ebenfalls durch Social Listening gestärkt werden, was potenziellen KundInnen zeigt, dass Sie sich um ihre Bedürfnisse kümmern.

Social Listening ist auch hilfreich, wenn Sie sich in einer Krisensituation befinden. Es dient als Frühwarnsystem, das Sie über positive und negative Entwicklungen im Zusammenhang mit Ihrer Marke im Internet informiert. Durch die Echtzeit-Verfolgung der Stimmung können Sie schnell reagieren und notwendige Änderungen vornehmen.

• Überwachung von Wettbewerbern

Social Listening gibt Unternehmen die Möglichkeit, ihre KonkurrentInnen im Auge zu behalten und Trends in der Branche zu verfolgen, um einen Schritt voraus zu sein. Durch die Analyse von Gesprächen über KonkurrentInnen können B2B-Unternehmen Bereiche identifizieren, in denen sie sich von anderen unterscheiden und ihren KundInnen einen einzigartigen Mehrwert bieten können.

Es ist wichtig, die Gespräche in der Branche aufmerksam zu verfolgen, um wertvolle Erkenntnisse darüber zu gewinnen, was gut funktioniert und aus Beispielen zu lernen, die nicht funktionieren. Die gewonnenen Informationen sollten an den Kundendienst, die Produktentwicklung und das Marketingteam weitergegeben werden, um die gesamte Organisation zu unterstützen.

Wie können Sie mit Social Listening beginnen?

Sie wollen mit Social Listening beginnen? Wunderbar! Hier noch eine weitere Checkliste, bevor Sie durchstarten:

• Definieren Sie Ihre Ziele

Was möchten Sie? Formulieren Sie Ihre Ziele, indem Sie sich vorab folgende Fragen beantworten: Möchte ich den Kundenservice verbessern, Feedback zu meinen Produkten einholen, meine KonkurrentInnen überwachen oder über Branchentrends auf dem Laufenden bleiben?

• Wählen Sie die richtigen Social-Media-Kanäle

Bestimmen Sie, welche Social-Media-Kanäle für Ihre Marke und Ihr Publikum am relevantesten sind. Die Auswahl könnte Plattformen wie Twitter, Facebook, Instagram, LinkedIn oder andere umfassen.

• Wählen Sie ein Social-Listening-Tool

Es gibt viele kostenlose und kostenpflichtige Social-Listening-Tools. Die meisten können Gespräche in sozialen Medien überwachen. Diese Tools erleichtern auch die Verfolgung der Stimmung und die Analyse von Trends. Zu den beliebtesten gehören Hootsuite Insights, Sprout Social und Brandwatch. Lassen Sie sich von der Auswahl nicht beeinflussen, sondern wählen Sie einfach ein Tool aus, das Ihren Anforderungen und Ihrem Budget am besten entspricht.

• Legen Sie Ihre Suchparameter fest und identifizieren Sie relevante Hashtags

Definieren Sie die Schlüsselwörter, Hashtags und Erwähnungen, die Sie verfolgen möchten. Dazu können Ihr Markenname, Ihr Produktname, die Namen Ihrer MitbewerberInnen und Branchenschlüsselwörter gehören. Durch die Identifizierung relevanter Schlüsselwörter und Hashtags im Zusammenhang mit Ihrer Branche, Ihren Produkten und Dienstleistungen können Sie Gespräche zu diesen Themen verfolgen und potenzielle KundInnen identifizieren.

• Überwachen und analysieren 

Sobald Sie die relevanten Suchparameter für das Social Listening festgelegt haben, können Sie die verschiedenen Social-Media-Kanäle auf Erwähnungen in Bezug auf Ihr Unternehmen oder Ihre Branche überwachen. Durch die Analyse der gesammelten Daten können Sie wichtige Erkenntnisse gewinnen und Möglichkeiten identifizieren, einschließlich Schwachstellen, Aktivitäten der MitbewerberInnen und die allgemeine Stimmung in Bezug auf Ihr Unternehmen oder Ihre Branche. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten dann genutzt werden, um die Marketing-, Kundenservice- und Produktentwicklungsstrategien des Unternehmens zu untermauern.

• Handeln Sie

Nutzen Sie die gewonnenen Erkenntnisse, um auf Kundenfeedback zu reagieren, Probleme anzugehen und den Ruf Ihrer Marke zu verbessern. Social Listening ist nur dann hilfreich, wenn Sie auf die gesammelten Informationen reagieren.

Jetzt heißt es zuhören!

Social Listening ist eine sehr effektive Methode für B2B-Unternehmen, um Verkaufsmöglichkeiten in sozialen Medien zu entdecken. Indem man Gespräche in sozialen Netzwerken überwacht, kann man potenzielle KundInnen ausfindig machen, Kundenbedürfnisse besser verstehen und auf sinnvolle Weise interagieren. Um mit Social Listening zu starten, muss man zunächst relevante Schlagwörter und Hashtags identifizieren, spezielle Tools zur Überwachung von Social Media nutzen und die Daten analysieren, um Erkenntnisse und Möglichkeiten zu finden. Social Listening hilft dabei, immer auf dem neuesten Stand der Branchentrends zu bleiben und die Verkaufschancen zu erhöhen.

Denken Sie jedoch daran, dass Social Listening ein fortlaufender Prozess ist. Es ist wichtig, die Social-Media-Kanäle regelmäßig zu überwachen und zu analysieren, um über Kundenbedürfnisse und Branchentrends auf dem Laufenden zu bleiben.

Wenn Sie noch mehr über Social Listening erfahren möchten, sollten Sie einmal in die Folge „Social Listening & Pipeline-Signals“ des „ Straight to Business“-Podcasts hören.Jamie Shanks, der CEO von Sales for Life, dem weltweit größten Schulungsprogramm für digitales Verkaufen für mittelständische und große Unternehmen, gibt hier Insider-Tipps für einen professionellen Social-Listening-Ansatz.

Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihre Meinung zum Thema mitteilen und uns von Ihren eigenen Erfahrungen mit Social Listening berichten würden.

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